TechnologieZentrum Dortmund TZDO – Gebäude II
Ein technischer Hochleistungsstandort – schon vor fast 4000 Jahren
Heute sorgt das TZDO dafür, dass sich in Dortmund Technologieunternehmen erfolgreich ansiedeln – doch schon in grauer Vorzeit wurde in dieser Gegend mit neuen Materialien experimentiert: Ein Gräberfeld entlang des Oespeler Bachs beweist, dass hier bereits 1700 Jahre vor Christi Geburt Menschen mit Bronze hantierten. Das für die Legierung nötige Metall musste von weit her nach Dortmund gebracht werden: Kupfer aus europäischen Mittelgebirgen oder den Alpen, Zinn aus Südengland, Südfrankreich oder anderen entfernten Regionen. Die Technik zur Bronzeherstellung stammt übrigens nicht aus der näheren Umgebung, sondern aus dem Orient.
Spuren aus dem Mittelalter
Vieles aus der Ur- und Frühgeschichte liegt im Dunkeln, mit den mittelalterlichen Quellen wird das Bild schärfer. In Barop rangeln die Grafen von der Mark und die Stiftsdamen von Essen um die Vormacht, für Dorstfeld ist um 1335 ein steinernes Haus belegt, gebaut von Engelbert von Wickede, dem Dorfschulten von Huckarde. Die Dortmunder Stadtteile, die sich um das TechnologieZentrum erstrecken, finden sich sogar auf einer Karte der Grafschaft Mark aus dem frühen 17. Jahrhundert: Barope, Eichlinckhof und Dorstveld.
Überreste des Krieges
Nicht nur die Überreste friedlichen Zusammenlebens aus alle Epochen finden sich in der Nähe des TechnologieZentrums. Auch der Zweite Weltkrieg hat hier seine Spuren hinterlassen. So fand sich bei Bauarbeiten südlich des TZDO eine Flakstellung zur Flugabwehr. Vielleicht gehörte sie zur Flak-Abteilung 401 Dortmund-Barop.
Krise als Chance – Die Idee des TechnologieZentrums
Wie und warum entstand aber an diesem Standort das TechnologieZentrum? Krisen in Bergbau- und Stahlindustrie machten deutlich, dass die wirtschaftliche Zukunft Dortmunds in anderen Bereichen als allein der Schwerindustrie liegen musste. Mit dem Bau der TU Dortmund / FH Dortmund in den 1960/1970er Jahren legte man weitere wichtige Grundsteine für Forschung und Bildung.
Der Standort des TZDO mitten auf dem Campus der Dortmunder Universität hat seinen Grund: Das Technologiezentrum kanalisiert den Wissenstransfer und fördert Unternehmensgründungen, die auf den Erkenntnissen basieren, die an der Uni / FH und in den umliegenden Forschungsinstituten gewonnen werden. Gründern steht dabei zur Realisierung ihrer Unternehmensidee ein umfassendes Infrastruktur-, Service- und Beratungsangebot zur Verfügung
Der Bau des TechnologieZentrums
Am 24. September 1984 wurde der Grundstein für das TZDO gelegt. Nach 7 Monaten Bauzeit standen 4000 m² Hallen- und 800 m² Bürofläche zur Verfügung, die bereits zur offiziellen Eröffnung am 05. Mai 1985 ausgebucht waren.
Gebäude II
Im März 1990 wird mit einem weiteren Ausbau des TZDO begonnen, bereits sechs Monate später kann Richtfest gefeiert werden, die Einweihung des Gebäudes II findet im Oktober 1991 statt. Der Ausbau vergrößert das TZDO um 20.000 m² und bietet Platz für weitere 50 Firmen.
Spezialzentren entstehen
Gemeinsam mit Gebäude III, das zur gleichen Zeit entsteht, sind weitere 25.000 m² Nutzfläche entstanden. Die vier Spezialzentren widmen sich den Themen Umwelt, Software, Qualitätssicherung und Qualifizierung. 1991 wird ein Teil des Tagungs- und Conference Center zum Fernsehstudio umgebaut.
Das TechnologieZentrum blickt heute auf fast 30 Jahre Geschichte zurück – der Standort beweist sich seit Jahrtausenden immer wieder als ein Ort menschlichen Lebens und technischen Fortschritts.
Quellen und Literatur:
Brink-Kloke, Henriette: Mehr als eine Legierung aus Kupfer und Zinn… Bronzezeit in Dortmund, Dortmund 2011.
Tewes, Ludger. Mittelalter im Ruhrgebiet: Siedlung am westfälischen Hellweg zwischen Essen und Dortmund (13. Bis 16. Jahrhundert). Paderborn: Schöningh, 1997.
Blank, Ralf: Luftverteidigung im östlichen Ruhrgebiet: Die Flakgruppe Dortmund, in: Sollbach, Gerhard E. (Hrsg.): Dortmund. Kriegsjahre und Nachkriegszeit 1939 – 1948, Hagen 1996.
TechnologieZentrum Dortmund (Hrsg.): 25 Jahre TZDo. Motor für Unternehmensgründungen, Technologietransfer und Stadtentwicklung, Dortmund 2010.
Diverse Zeitungsartikel: Ruhrnachrichten und Westdeutsche Allgemeine Zeitung, vorhanden im Stadtarchiv Dortmund
(Autor: Katharina Hülscher, Christina Steuer. Redaktion: Katharina Hülscher, Christina Steuer, Heike Kollakowski
August 2013)