TZDO – Gebäude I

TechnologieZentrum Dortmund TZDO – Gebäude I

Ein technischer Hochleistungsstandort – schon vor fast 4000 Jahren
Heute sorgt das TZDO dafür, dass sich in Dortmund Technologieunternehmen erfolgreich ansiedeln – doch schon in grauer Vorzeit wurde in dieser Gegend mit neuen Materialien experimentiert: Ein Gräberfeld entlang des Oespeler Bachs beweist, dass hier bereits 1700 Jahre vor Christi Geburt Menschen mit Bronze hantierten. Die Technik zur Bronzeherstellung stammt übrigens nicht aus der näheren Umgebung, sondern aus dem Orient.

Spuren aus dem Mittelalter
Vieles aus der Ur- und Frühgeschichte liegt im Dunkeln, mit den mittelalterlichen Quellen wird das Bild schärfer. In Barop rangeln die Grafen von der Mark und die Stiftsdamen von Essen um die Vormacht, für Dorstfeld ist um 1335 ein steinernes Haus belegt, gebaut von Engelbert von Wickede, dem Dorfschulten von Huckarde. Die Dortmunder Stadtteile, die sich um das TechnologieZentrum erstrecken, finden sich sogar auf einer Karte der Grafschaft Mark aus dem frühen 17. Jahrhundert: Barope, Eichlinckhof und Dorstveld.

Überreste des Krieges
Nicht nur die Überreste friedlichen Zusammenlebens aus allen Epochen finden sich in der Nähe des TechnologieZentrums. Auch der Zweite Weltkrieg hat hier seine Spuren hinterlassen. So fand sich bei Bauarbeiten südlich des TZDO eine Flakstellung zur Flugabwehr. Vielleicht gehörte sie zur Flak-Abteilung 401 Dortmund-Barop.

Technologiezentrum Dortmund Gebäude I

Die 1960er Jahre – Standort des TZDo
Quelle: TZDo

Krise als Chance – Die Idee des TechnologieZentrums
Wie und warum entstand aber an diesem Standort das TechnologieZentrum? Krisen in Bergbau- und Stahlindustrie machten deutlich, dass die wirtschaftliche Zukunft Dortmunds in anderen Bereichen als allein der Schwerindustrie liegen musste. Mit dem Bau der heutigen TU Dortmund / FH Dortmund in den 1960/1970er Jahren legte man weitere wichtige Grundsteine für Forschung und Bildung.

Der Standort des TZDO mitten auf dem Campus der Dortmunder Universität hat seinen Grund: Das TechnologieZentrum kanalisiert den Wissenstransfer und fördert Unternehmensgründungen, die auf den Erkenntnissen basieren, die an der Uni / FH und in den umliegenden Forschungsinstituten gewonnen werden. Gründern steht dabei zur Realisierung ihrer Unternehmensidee ein umfassendes Infrastruktur-, Service- und Beratungsangebot zur Verfügung.

Der Bau des TechnologieZentrum
Am 24. September 1984 wurde der Grundstein für das TZDO gelegt. Nach 7 Monaten Bauzeit standen 4.000 m² Hallen- und 800 m² Bürofläche zur Verfügung, die bereits zur offiziellen Eröffnung am 05. Mai 1985 ausgebucht waren.

Gebäude I
Der Erfolg des TZDO führte zu einem raschen Ausbau: im Juli 1987 wurde der Grundstein für die erste Erweiterung, des Gebäude I gelegt. Das Richtfest fand im Dezember desselben Jahres statt. Mit der Einweihung im Juni 1988 standen dem TZDO nunmehr fast 10.000 m² Nutzfläche zur Verfügung. Die Halle wurde zwischenzeitlich mehrmals umgebaut, zum Testzentrum für elektromagnetische Verträglichkeit, zum Zentrum für Aufbau- und Verbindungstechnik, zum Roboter- und Automatisierungszentrum sowie zum Testzentrum für Elektromobilität.

Technologiezentrum Dortmund Gebäude I

Gebäude I – vor Bau der Gebäude II und III
Quelle: TZDo

Große Nachfrage fördert Ausbau
Bereits 1989 sind alle Büros vollständig belegt. Die angesiedelten Unternehmen pflegen nicht nur enge Kontakte zur TU Dortmund / FH Dortmund und den ansässigen Forschungseinrichtungen. Der interdisziplinäre Austausch mit der Wissenschaft, aber auch mit der Unternehmen untereinander erzeugt wertvolle Synergien.

Heute gehören zu der Keimzelle des Technologiezentrums zwei Erweiterungen (Gebäude II und III) sowie mehrere Kompetenzzentren. Erfolgreiche Startups siedeln sich nach den ersten Jahren im TZDO im angrenzenden Technologiepark bzw. im regionalen Umfeld an.

Das TechnologieZentrum blickt heute auf fast 30 Jahre Geschichte zurück – der Standort jedoch beweist sich seit Jahrtausenden immer wieder als ein Ort menschlichen Lebens und technischen Fortschritts.

Quellen und Literatur:

Brink-Kloke, Henriette: Mehr als eine Legierung aus Kupfer und Zinn… Bronzezeit in Dortmund, Dortmund 2011.

Tewes, Ludger. Mittelalter im Ruhrgebiet: Siedlung am westfälischen Hellweg zwischen Essen und Dortmund (13. Bis 16. Jahrhundert). Paderborn: Schöningh, 1997.

Blank, Ralf: Luftverteidigung im östlichen Ruhrgebiet: Die Flakgruppe Dortmund, in: Sollbach, Gerhard E. (Hrsg.): Dortmund. Kriegsjahre und Nachkriegszeit 1939 – 1948, Hagen 1996.

TechnologieZentrum Dortmund (Hrsg.): 25 Jahre TZDo. Motor für Unternehmensgründungen, Technologietransfer und Stadtentwicklung, Dortmund 2010.

Diverse Zeitungsartikel: Ruhrnachrichten und Westdeutsche Allgemeine Zeitung, vorhanden im Stadtarchiv Dortmund

 
(Autor: Katharina Hülscher, Christina Steuer. Redaktion: Katharina Hülscher, Christina Steuer, Heike Kollakowski
August 2013)